Südkorea surft inzwischen am schnellsten

Wer aus afrikanischen Land ein DVD-Abbild downloadet, ist frühestens in vier Tagen fertig

Foto: FlickrCC/Mitch Rue

Deutsche sind im Schnitt mit 5,18 Megabit unterwegs.

Der Content-Dienstleister Pando Networks hat kürzlich den Global Download Report (August 2011) veröffentlicht. Dieser ermittelt die durchschnittlich verfügbare Bandbreite in verschiedenen Ländern, Städten und den Netzen von Internet-Service-Providern. Das Ergebnis: Durchschnittlich am meisten Datendurchsatz steht Usern in Südkorea zur Verfügung, am langsamsten ist der Netzzugang in Zentralafrika. Deutschland liegt mit einem Mittelwert von 5,18 Megabit pro Sekunde nicht unter den Top-20 der Welt.

Baltikum und Balkan weit vorne

17,62 Mbps oder über 2.200 Kilobytes in der Sekunde. Internetnutzer im fernen Südkorea laden Dateien fast vier mal schneller aus dem Web als Deutsche. Auf Rang zwei folgt, etwas überraschend, Rumänien. Dort sind es pro User durchschnittlich 15,27 Mbps. Es folgen Bulgarien, Litauen und Lettland. Japan beschließt jene sechs Topnationen, deren Onliner mehr als zehn Mbps an Bandbreite zur Verfügung steht.

Genannte Staaten vom Balkan, aus dem Baltikum und Ostasien lassen damit Nationen wie Deutschland, England oder die USA hinter sich. Mit 5,18 Mbps bewegt sich der deutsche Websurfer durch die Datenwellen, 4,93 Mbps beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit für amerikanische Verkehrsteilnehmer auf der Informations-Autobahn.

Südkorea führt das Ranking auch im Städte- und Providersplitting an. Kunden der Dacom Corporation rasen mit 41,21 Mbps quasi uneinholbar an die Pole Position. Umgerechnet bedeutet das bei einem Download einen sekündlichen Transfer von über fünf Megabyte an Daten. Der Inhalt einer DVD lässt sich in diesem Tempo in rund einer Viertelstunde auf die Festplatte transferieren.

China hinkt noch nach

Die globale Downloadkarte bringt einen deutlichen Graben zwischen Norden und Süden zum Vorschein. Die Zahl der Internetnutzer im Kongo – dem Land mit dem durchschnittlich langsamsten Webzugriff – ist im Vergleich zu westlichen Industriestaaten wahrscheinlich nicht besonders hoch. Doch selbst für die wenigen Privilegierten muss das Surfen durchs World Wide Web bisweilen zu einer Tortur verkommen. Der Datendurchsatz liegt hier im Schnitt bei 13 Kilobyte pro Sekunde und entspricht damit frühem ISDN-Niveau. Für den Vergleich: Wer aus dem afrikanischen Land ein DVD-Abbild downloadet, ist frühestens in vier Tagen damit fertig – sofern die Verbindung hält.

Auch das Land, das weltweit die meisten Internetnutzer stellt, hat längst noch nicht mit dem Westen gleichgezogen. Die chinesische IT-Infrastruktur lässt im Schnitt einen Ladespeed von 1,96 Mbps zu.

Angesichts der Unterschiede ist der globale Mittelwert also mit Vorsicht zu genießen. Erdenbürger mit Internetzugang erfreuen sich an einer Bandbreite von 4.64 Megabit pro Sekunde.

pte

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