
Das Skigebiet Alpe Cimbra umfasst die Regionen Folgaria und Lavarone in der italienischen Provinz Trentino und bietet insgesamt 104 Pistenkilometer. Wir haben uns das Skigebiet und den Ort näher angesehen. Lesen Sie hier.
Folgaria verfügt über ein Skikarussell mit 74 km Pisten, die sich durch ein abwechslungsreiches Gelände ziehen und sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind. Bekannte Abfahrten wie die „Salizzona“ und „Agonistica“ bieten sportliche Herausforderungen. Die modernen Liftanlagen reichen bis zu 1.850 Metern und gewährleisten zusammen mit innovativen Beschneiungsanlagen eine hohe Schneesicherheit während der gesamten Wintersaison. Auch in diesem Winter, wo es weniger Schnee gibt, waren die Schneebedingungen auf allen Pisten hervorragend.

Lavarone, ein nahegelegenes Skigebiet, ergänzt das Angebot mit weiteren 30 km Pisten. Es ist besonders für Familien und Genuss-Skifahrer attraktiv, da es breite und gut präparierte Abfahrten bietet. Mit dem Auto oder Skibus fährt rund 20 Minuten dort hin. Ein Highlight ist der „Prinze Snow Park“, der Snowboardern und Freestylern optimale Bedingungen bietet. Zudem gibt es spezielle Pisten für Skicross und Boardercross, die sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet sind.

Auch Langläufer finden in der Region über 160 km Loipen. Das Langlaufzentrum von Folgaria-Coe bietet 45 km Pisten, während das Zentrum Millegrobbe-Vezzena mit 50 km Loipen aufwartet und mit weiteren Zentren verbunden ist.
Malga Millegrobbe ist eine restaurierte Almhütte auf 1.400 Metern Höhe in Lavarone, Trentino, Massimo Osele ein passionierter Jäger, der das Restaurant seit 1998 führt, das heute als Resort, Restaurant und Wellness-Oase dient. Das Resort verfügt über fünf im traditionellen alpinen Stil eingerichtete Zimmer und bietet einen Wellnessbereich mit Panoramasauna, Bio-Sauna, türkischem Bad, emotionalen Duschen und einem Ruhebereich. Ein Wellnesserlebnis für sich und der Chef spricht passabel Deutsch.

Kulinarisches Angebot: Im Restaurant werden traditionelle Trentiner Gerichte serviert, darunter Knödel, Smacafam (ein lokales Brotgericht), Käse und Wildspezialitäten. Die Zutaten stammen überwiegend aus der Region und werden mit lokalen Weinen kombiniert.
Die Umgebung von Malga Millegrobbe ist ideal für Outdoor-Aktivitäten wie Nordic Walking, Schneeschuhwandern und Langlaufen. Das Langlaufzentrum Millegrobbe bietet über 100 Kilometer Loipen und verschiedene Routen. Zudem ist das Resort seit Kurzem ein Bundeszentrum für den Schlittenhundesport.
Die Kombination aus vielfältigen Pisten, modernen Infrastrukturen und landschaftlicher Schönheit macht Alpe Cimbra mit den Gebieten Folgaria und Lavarone zu einem attraktiven Ziel für Wintersportler aller Könnerstufen.
Leben als Urlauber in Folgaria
Als Urlauber fühlt man sich in Folgaria sofort wohl. Die Atmosphäre ist entspannt, aber dennoch lebendig. Es gibt zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen und Berghütten, die Komfort für jede Art von Reisenden bieten. Kulinarisch kommt man ebenfalls auf seine Kosten – von typischen Trentiner Spezialitäten wie „Canederli“ (Knödel) oder Polenta bis hin zu moderner italienischer Küche.
Die Einheimischen sind sehr gastfreundlich und es gibt viele kleine Geschäfte, Cafés und Märkte, die zum Bummeln einladen. Nach einem aktiven Tag kann man in den Wellnessbereichen der Hotels oder im örtlichen Schwimmbad mit Spa-Bereich entspannen.

Aktivitäten in Folgaria im Winter
- Skifahren & Snowboarden: Das Skigebiet bietet 74 km Pisten, moderne Liftanlagen und Skischulen.
- Langlaufen: Das Langlaufzentrum Passo Coe hat perfekt präparierte Loipen mit Panoramablick.
- Rodeln & Winterwanderungen: Es gibt zahlreiche Winterwanderwege und Rodelbahnen für Familien.
- Eislaufen: Die Eishalle von Folgaria lädt zum Schlittschuhlaufen ein.
- Nachtskilauf: Einige Pisten sind abends beleuchtet und bieten ein besonderes Erlebnis.
Aktivitäten in Folgaria im Sommer
- Wandern & Mountainbiken: Die Region ist bekannt für ihre gut ausgeschilderten Wander- und Radwege. Besonders beliebt ist die Route zur Festung Dosso delle Somme.
- Golf: Der 18-Loch-Golfplatz von Folgaria bietet eine beeindruckende Aussicht auf die Alpen.
- Klettern: Es gibt verschiedene Klettersteige und Felsen für Einsteiger und Profis.
- Reiten & Bogenschießen: Einige Bauernhöfe bieten Reitausflüge an, und Bogenschießparcours sind ebenfalls verfügbar.
- Kultur & Geschichte: In der Umgebung gibt es zahlreiche Festungen aus dem Ersten Weltkrieg sowie Museen, die die Geschichte der Region erzählen.
Folgaria ist das ganze Jahr über ein großartiges Reiseziel, das Natur, Sport und Erholung perfekt kombiniert. Egal, ob man als Familie, Paar oder Sportler unterwegs ist – hier findet jeder die passende Aktivität. 😊
Luserna – Ein Dorf mit Geschichte und Tradition
Luserna (italienisch: Lusern) ist ein kleines, idyllisches Bergdorf in der Region Trentino und liegt auf etwa 1.300 Metern Höhe in der Alpe Cimbra. Mit nur rund 300 Einwohnern ist es eine der letzten Bastionen der zimbrischen Kultur, einer alten Sprachgemeinschaft, die sich über Jahrhunderte erhalten hat. Das Dorf ist von beeindruckender Natur umgeben und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge und Täler.

Trotz seiner geringen Größe ist Luserna ein wichtiger kultureller und historischer Ort. Es gibt verschiedene Museen und kulturelle Veranstaltungen, die sich mit der Geschichte und den Traditionen der zimbrischen Bevölkerung befassen. Besonders das Dokumentationszentrum von Luserna ist einen Besuch wert – es erzählt die Geschichte der zimbrischen Sprache und Kultur sowie die Bedeutung der Region im Ersten Weltkrieg.
Das „Haus von Prükk“ ist ein Museum in Lusern, einem Ortsteil der Alpe Cimbra in Trentino-Südtirol, Italien. Es befindet sich im historischen Zentrum von Lusern und bietet einen Einblick in die traditionelle zimbrische Architektur und Lebensweise. Muss man sich ansehen.
Geschichte und Architektur: Das Museum besteht aus zwei separaten Gebäudeteilen, die sich in Bauzeit und Architektur unterscheiden. Der nördliche Teil wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in zwei Phasen errichtet: Zuerst wurden das Tiefparterre mit Stallungen und Kellern sowie das erste Stockwerk gebaut, später folgte die Aufstockung. Der südliche Teil des Gebäudes stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts; genaue Baujahre sind nicht bekannt. Beide Teile wurden sorgfältig restauriert und mit Möbeln sowie Einrichtungsgegenständen ausgestattet, die das Leben im 19. Jahrhundert authentisch widerspiegeln.
Ausstellung und Besuch: Im Inneren des Museums können Besucher die traditionelle Raumaufteilung eines zimbrischen Bauernhauses erleben. Die Ausstellungsräume erstrecken sich über mehrere Ebenen, von den Kellerräumen bis hinauf zum Dachgeschoss. Typische Merkmale sind die dicken Kalksteinmauern und die charakteristische Bauweise. Besonders hervorzuheben sind die mit Spitzen verzierten Vorhänge und Betttücher, die die lokale Klöppelschule repräsentieren.
Besichtigung: Das „Haus von Prükk“ ist auf Anfrage für Besichtigungen geöffnet. Es eignet sich besonders für Familien und Schulgruppen, die mehr über die Geschichte und Kultur der Region erfahren möchten.
Die Sprache Cimbra – Ein lebendiges Erbe im Luserna
Cimbra (oder zimbrisch) ist eine alte bayrische Sprache, die von den Nachfahren deutscher Siedler im Mittelalter nach Norditalien gebracht wurde. Diese Siedler ließen sich vor allem im Gebiet der heutigen Alpe Cimbra (Folgaria, Lavarone und Luserna) nieder.
Heute sprechen nur noch wenige Menschen fließend Zimbrisch, aber es gibt große Bemühungen, die Sprache zu erhalten. In Luserna sind zweisprachige Schilder üblich, und es gibt Programme, die Kinder und Erwachsene an die Sprache heranführen. Ein bekanntes zimbrisches Sprichwort lautet:
„Behlg mitar sproch, chiu biar mitar gmein“ – „Sprich mit meiner Sprache, und du bist mehr mit meiner Gemeinschaft verbunden.“
Der Drachen Ago – Eine moderne Legende
Drag Ago ist eine faszinierende Drachenfigur, die als Symbol der Alpe Cimbra und insbesondere von Luserna gilt. Laut einer modernen Legende lebte der freundliche Drache Ago in den Bergen der Alpe und beschützte die Natur und die Menschen der Region. Heute gibt es einen interaktiven Erlebnisweg für Familien, den „Sentiero del Dragone“, der die Geschichte von Ago erzählt.

Entlang des Weges gibt es Holzskulpturen, Rätselstationen und wunderschöne Aussichtspunkte. Besonders für Kinder ist dies eine spannende Möglichkeit, die Natur zu erkunden und gleichzeitig etwas über die Mythen der Region zu lernen.
Luserna ist ein einzigartiger Ort, der Kultur, Geschichte und Natur verbindet und ideal am Nachmittag nach dem Skifahren zu besuchen ist. Wer das ursprüngliche Trentino entdecken möchte, findet hier eine authentische Atmosphäre und eine tief verwurzelte Tradition, die es wert ist, erlebt zu werden. Die zimbrische Sprache, die Legende des Drachen Ago und die beeindruckende Berglandschaft machen Luserna zu einem besonderen Reiseziel. 😊
Die Frontlinie im Ersten Weltkrieg im Raum Folgaria
Während des Ersten Weltkriegs (1914–1918) verlief die italienisch-österreichische Front durch die Region Trentino, und die Alpe Cimbra – mit Orten wie Folgaria, Lavarone und Luserna – wurde zu einem strategisch wichtigen Gebiet. Vor dem Krieg gehörte dieses Gebiet zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie, und die Grenzregion war stark befestigt. Nach dem Krieg wurde Trentino jedoch Teil Italiens.
Ab 1915, als Italien Österreich-Ungarn den Krieg erklärte, wurde diese Region zu einer harten Kampfzone. Die österreichischen Truppen hatten eine Verteidigungslinie mit zahlreichen Festungen und Schützengräben errichtet, um italienische Angriffe aus dem Süden abzuwehren. Folgaria, Lavarone und Luserna wurden stark bombardiert und teilweise zerstört. Die Region wurde Zeuge schwerer Kämpfe, insbesondere während der österreichischen Strafexpedition (Strafexpedition, Frühjahr 1916), als Österreich versuchte, die italienischen Stellungen zurückzudrängen.
Fort Belvedere und Werk Gschwent – Die „unzerstörbare Festung“

Eine der beeindruckendsten Festungen in diesem Gebiet ist Fort Belvedere (auch Werk Gschwent genannt). Es wurde zwischen 1908 und 1912 von der österreichischen Armee erbaut und war Teil eines Netzwerks von Festungen, das die Grenze gegen mögliche italienische Angriffe sichern sollte.
Merkmale der Festung
- Lage: Auf einem strategischen Felsen bei Lavarone mit Blick auf das Tal.
- Bauweise: Beton und Stahl, mit unterirdischen Gängen und Panzerkuppeln.
- Bewaffnung: Schwere Artillerie, darunter 10-cm-Haubitzen und Maschinengewehre.
- Besatzung: Etwa 200 Soldaten.
- Schutz: Die Festung war so gut gepanzert, dass sie trotz intensiver italienischer Bombardements niemals zerstört wurde.
Fort Belvedere war einer der wichtigsten Verteidigungspunkte der österreichischen Linie. Es wurde massiv von der italienischen Artillerie angegriffen, hielt jedoch stand. Die Festung feuerte Tausende von Granaten auf die italienischen Truppen ab und war eine der wenigen Befestigungen, die nie eingenommen wurden. Heute ist sie ein Museum und eine der besterhaltenen Festungen der Alpenfront.
Diese Festungen sind heute stille Zeugen einer der dramatischsten Epochen der europäischen Geschichte und es lohnt sich diese zu besuchen. Besucher können in den Museen und auf Wanderwegen die Geschichte der Soldaten und Zivilisten nachverfolgen, die in dieser gefährlichen Zeit hier lebten und kämpften. Bitte die Besuchszeiten zu beachten!!
Lokaler Geschmack – Traditioneller Käse aus der Alpe Cimbra
Die Region rund um Luserna (Lusérn) ist nicht nur für ihre Sprache und Geschichte bekannt, sondern auch für ihre traditionelle Käseproduktion. Die Alpe Cimbra bietet mit ihren saftigen Almwiesen und der klaren Bergluft ideale Bedingungen für die Milchwirtschaft. Hier werden hochwertige Trentiner Käsesorten hergestellt, die oft nach alten Rezepten produziert werden.

Der Vezzena-Käse („Formaggio Vezzena“) – ist der Star der Alpe Cimbra
Einer der bekanntesten Käsesorten der Region ist der Vezzena, ein hart gereifter Bergkäse mit einem würzigen, leicht nussigen Aroma. Er wird aus roher Kuhmilch hergestellt und traditionell in den Sommermonaten auf den Almen produziert. Je länger er reift (bis zu 24 Monate), desto intensiver wird sein Geschmack. Übrigens Vezzena war früher ein Lieblingskäse des österreichischen Kaiserhofs.
Unser Fazit
Wenn Sie ein gemütliches Skigebiet suchen und aber auch im Skiurlaub etwas neben dem Skifahren erleben wollen sind Sie in der Alpe Cimbra bestens aufgehoben. Historische Stätten, ein mehr als kulinarisches Erlebnis und besonders freundlichen Menschen. Hier ist Erholung Pflicht.
Klingt hervorragend! Nicht nur Skifahren, rauf und runter. Endlich könnte ich meinen beiden Enkerln mehr als Skifahren zeigen. Wird sie interessieren.
Wir kommen.
Schöne informative Bilder und gut geschrieben wie immer.
Jetzt habe ich den gesamten Beitrag gelesen und bin begeistert. Beheistert wie er geschrieben ist und was man dort im Urlaub alles erleben kann. Dort will ich hin. Ich plane schon wann.