Unsere Reise führt uns ins Thermenland Steiermark nach Bad Radkersburg.
Im Südosten Österreichs an der Slowenischen Grenze liegt die 700 Jahre alte Stadt Bad Radkersburg an einer der Haupthandelsrouten in den Süden. Aus Deutschland sind es ab München etwa 500 km über die Autobahn A9 oder mit dem Flugzeug bis Graz und dann weiter mit Bus oder Bahn oder einem Shuttle-Service.
Nach unsere Ankunft im Romantik Hotel im Park, starteten wir zu einem Rundgang durch die Altstadt. Das Auto bleibt auf dem Parkplatz, denn die Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß gut zu erreichen. Eine Allee führt durch einen großen gepflegten Park bis zur mächtigen Stadtmauer. Im 16. Jahrhundert wurde sie von Italienischen Baumeistern erweitert um der Bevölkerung Schutz zu bieten vor kriegerischen Angriffen.
Zu den historischen Bauwerken in der Altstadt gehört das Renaissance-Palais Herberstorff mit einem dreistöckigen Arkadenhof. Prächtige Häuser ehemals vom Adel und reichen Kaufmannsfamilien bewohnt, säumen den Hauptplatz. Dort befindet sich auch das Wahrzeichen der Stadt, der Rathausturm, der nach einem Brand im Jahr 1806 wieder aufgebaut wurde. Zentral am Platz erinnert die Mariensäule an die Pest-Epidemie im Jahr 1680. Weiter führte uns der Weg durch das denkmalgeschützte Frauentor zur Frauenkirche aus der Barockzeit. Das Museum im Alten Zeughaus beherbergt zahlreiche Fundstücke welche die Kultur und Geschichte der Region anschaulich machen.
Die Murgasse ist gepflastert mit runden Steinen, den sogenannten „Murnockerln“, diesen Bodenbelag hatte ursprünglich die ganze Stadt. Zur Geschichte und Tradition der Häuser gehört auch ein altes Eingangstor aus Holz hinter dem sich zu unserer Überraschung ein Innenhof mit Garten und Obstbäumen befindet. Lebensfreude und südliche Atmosphäre zeigt sich in den Gassen wo die Menschen im Freien sitzen den Wein und regionale Küche genießen.
In den Buschenschänken bekommt man kalte Speisen, die traditionelle „Brettljausn“ und Wein von den Winzern aus der Umgebung. Viele Restaurants und Gasthäuser laden ein, die typischen Gerichte zur Saison kennenzulernen. Wir entschieden uns für den gemütlichen Gasthof „zum Türkenloch“ in dem alles frisch gekocht wird. Eine Spezialität aus der Region ist die Krensuppe mit frisch geriebenem Kren und dazu ein Glas Welschriesling. Diese kulinarische Erfahrung können wir bestens weiterempfehlen.
Bad Radkersburg ist eine historische Weinstadt
Schon im Mittelalter besaß die Stadt ein Monopol im Weinhandel und wurde eine wichtige Handelsstadt in der Steiermark. Der vulkanische Boden und das vom Mittelmeer beeinflusste Klima begünstigte den Anbau von Wein, der inzwischen über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Die bekanntesten Rebsorten sind der Welschriesling, der Weißburgunder, der Sauvignon Blanc und der Blaue Zweigelt. Für den Traminer gab es schon zahlreiche Auszeichnungen. Die Weinberge in der Umgebung liegen in den Ortschaften Klöch, Tieschen und Halbenrain, die man auch auf den Radwegen der Genuss-Touren erreicht.
Kulinarische Vielfalt in der Umgebung
Die Südoststeiermark ist das Anbaugebiet des charmantesten „Scharfmachers“, dem Kren oder Meerrettichs, der bei vielen steirischen Gerichten nicht fehlen darf. Es ist ein aufwendiger Arbeitsablauf mit vielen Arbeitsstunden verbunden bis die Wurzel geerntet werden kann. Schon die Ägypter wussten um die medizinische Wirkung des Krens, der auch heute noch als natürliches Antibiotikum geschätzt wird. Das Wurzelgemüse beinhaltet Senföle, Vitamine und Mineralstoffe, die desinfizierend wirken, die Abwehrkräfte stärken und gegen Erkältungen vorbeugen. Im Hofladen des Krenbauern Christian Weber hatten wir sogar einen Krenlikör verkostet, der sehr gut schmeckte.
Ein Besuch im Käferbohnenkabinett
Die Käferbohne, Feuerbohne oder Prunkbohne gehört zu den steirischen Köstlichkeiten. Michaela Summer ist Kaferbohnenkönigin und zeigte uns in ihrem kleinen Museum dem „Käferbohnenkabinett“ alles Wissenswerte der violetten Bohne, die ursprünglich aus MIttelamerika kam und seit dem 16.Jahrhundert in der Steiermark angebaut wird. Die rotblühende Pflanze schlängelt sich an einer Stange oder dem Mais hoch und entwickelt längliche Schoten aus denen die Hülsenfrucht geerntet wird. Sie ist ein Eiweißspender und hat viele wertvolle Inhaltstoffe und wird für süße und salzige Speisen verwendet.
Kürbiskernöl ist das „grüne Gold“ der Steiermark
In der Ölmühle der Familie Majczan erfahren wir alles über die Erzeugung des Kürbiskernöls. Anfang Mai werden die Kürbissamen auf den Feldern ausgesät und im Herbst werden die Riesenbeeren geerntet. Maschinell trennt man die Kerne vom Fruchtfleisch. Die gewaschenen Kerne werden getrocknet, gemahlen und gepresst. Für 1 Liter Kürbiskernöl braucht man 2,5 kg getrocknete Kerne von etwa 35 Kürbissen. Das dunkelgrüne Öl ist eine Delikatesse, es schmeckt nach Nuss und hat eine hohe Menge an ungesättigten Fettsäuren. Es wird ohne chemische Zusätze erzeugt und ist ein guter Beitrag zur Gesundheit.
Steirisches Backhendl und Käferbohnensalat
Nachdem wir die köstlichen Produkte der Region kennengelernt hatten, bekamen wir Appetit und kehrten ein im Backhendlgasthof Palz . Zur Krönung des Tages gab es die Spezialität des Hauses, ein knuspriges Bachhendl goldbraun gebacken und natürlich einen Käferbohnensalat mit Kürbiskernöl. Traditionell wird dazu der hauseigene „Klöcher Tramier“ empfohlen. Bei schönem Wetter kann man auf der Terrasse unter einer schattenspendenden Weinlaube platznehmen und den Blick in die Weinberge genießen.
Entspannen im Thermalwasser
Am Ufer der Mur liegt die Parktherme Bad Radkersburg, das Zentrum für Wohlbefinden und Gesundheit. Die Therme ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis und hat auf 3600 Quadratmeter sehr viel an Badespaß zu bieten. Versorgt wird sie mit mineralstoffreichem Wasser aus einer Thermalquelle aus 2km Tiefe mit 80 Grad Celsius. Besonders spürbar ist die entspannende Wirkung der Thermalquelle im Quellbecken in dem das Wasser auf 36 Grad abgekühlt wird und mit abwechslungsreichen Sprudelattraktionen für Entspannung sorgt.
Die moderne transparente Architektur der Gebäude schafft den direkten Blick zu den Thermalbecken im Freien und in die natürliche Parklandschaft. Zu dem vielfältigen Angebot der Parktherme gehört eine Kräuter-Salz-Grotte, ein Licht-Klang-Tempel und ein einzigartiges Saunadorf mit acht Saunen. Erholung für alle Sinne wird erlebbar bei einer heißen Auszeit mit harmonisierenden oder prickelnd-aktivierenden Erlebnisaufgüssen mit Düften, Cremen oder Crushed Ice. Danach geht es in den großzügigen FKK-Saunagarten oder in einen der gemütlichen Ruheräume zum Relaxen. Für Bewegung zwischendurch ziehen sportliche Gäste ihre Bahnen im 50 Meter langen Sportbecken bei einer Wassertemperatur von 25 Grad.
Auch auf die Kulinarik wird wertgelegt. Für den großen oder kleinen Hunger werden saisonale Gerichte mit frischen Produkten aus der Region in den Restaurants „Fontäne“ und „Meerblick“ oder „Castello“ und „Genussbar“angeboten.
Die Parktherme ist ein Ort für die ganze Familie. Der Wasserspaß für Kinder ist groß im Erlebnisbereich bei den Rutschen, beim Wildbach oder im Kinder Club.
Nicht nur die Quellen und die köstlichen Gerichte locken die Gäste ins Thermenland Steiermark, auch für Bewegung gibt es ein großes Angebot. Die Mur-Auen laden ein zum Radfahren, die Weinberge zum Wandern und Golffreunde können auf Grund des milden Klimas bis in den November auf der 27-Loch-Golfanlage des GC Traminergolf Klöch mit Blick in die Weinberge abschlagen.
Informationen zur Region und Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie im Gästeinfo-Point am Hauptplatz von Bad Radkersburg der 24 Stunden geöffnet ist oder im Tourismusbüro.
Wir haben einen Einblick bekommen über das große Angebot der Urlaubsregion Bad Radkersburg und kommen sicher wieder.
- 1.Foto: © Parktherme Bad Radkersburg_Fotografie Harald Eisenberger
- 4.Foto: Flanieren&RAdieren, ©pixelmaker.at, Fotorechte TV Bad RadkersburgDruck
- 5.Foto: Kiste Krenstangen_© SteirerKren
- 8.Foto: Weinregion Klöch_Foto Sommerauer_TV Region Bad Radkersburg
- 9.Foto: ©Parktherme Bad Radkersburg_Fotograf Harald Eisenberger
- 10.Foto: © Parktherme Bad Radkersburg_Fotografie Harald Eisenberger
- 11.Foto: ©pixelmaker.at Sommerauer, Fotorechte TV Bad Radkersburg
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