Heidelberg: Deutschland von seiner romantischen Seite

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Heidelberg: Entlang der Burgenstraße, Alte Neckarbrücke mit Schloss Foto: Francesco Carovillano

Eine Stadt, die jede Liebesaffäre wert ist, weltbekannt und im internationalen Städtetourismus ein Evergreen.

Heidelberg* – das heißt träumerische Romantik zwischen Alter Brücke und dem überwältigenden Schloss, ein Kultur- und Veranstaltungsangebot der Extraklasse, eine ebenso herzhafte wie herzliche Gastronomie und eine herrliche Lage zwischen Neckar und den Ausläufern des Odenwalds.

Mit jährlich rund drei Millionen Tagestouristen liegt Heidelberg mit an der Spitze aller Besucherstatistiken Deutschlands, Europas und wahrscheinlich auch der Welt. Was ein bisschen schade ist, denn die Stadt ist viel mehr als eine Affäre für einen Tag. Wer sich etwas mehr Zeit nimmt, wird die vielen etwas abseits der großen Besucherströme liegenden Schönheiten entdecken und sich vom speziellen Lebensgefühl anstecken lassen, das Heidelberg von vielen anderen Universitätsstädten unterscheidet. Dass man das etwa 70 Meter über dem Neckar am Hang des Hausbergs, des Königstuhls, thronende Schloss sehen möchte, wenn man nach Heidelberg kommt, versteht sich von selbst.

Und tatsächlich gehören das Schloss und seine Nebengebäude zusammen mit der Alten Brücke über den Neckar zum Eindrucksvollsten, was man auf einer Deutschlandreise bewundern kann. Man kann das Schloss für sich alleine entdecken, aber es lohnt sich, eine Führung mitzumachen. Schon, um die Geschichte der mächtigen Anlage zu verstehen, die in 700 Jahren so einiges erlebt hat. Um die wechselvollen Zeiten zu überstehen, haben sich die Schlossherren wahrscheinlich das eine oder andere Mal in den fürstlichen Weinkeller begeben. Hier ruht das größte Fass der Welt: Gefertigt aus 130 Eichenstämmen, über acht Meter lang, sieben Meter breit und mit einem Fassungsvermögen von 221.726 Litern. Als Fasswächter setzte Kurfürst Karl Theodor eine Zeitlang den Hofzwerg Perkeo aus Italien ein, dessen Name von seiner Trinkfreude abgeleitet worden sein soll: Immer, wenn man ihn fragte, ob er noch ein Glas Wein trinken möchte, antwortete er: „Perchè no?“ – Warum nicht?

Zum Schloss gehören natürlich auch die sommerlichen Schlossfestspiele, eines der schönsten Freilufttheaterfestivals im Süden Deutschlands, das schon 1926 erstmals stattfand. Über den Burgweg geht es vom Schloss hinunter in die Altstadt, die neben all ihren Schönheiten auch einem wichtigen Ort der Erinnerung Quartier bietet: dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, das in einer ständigen Ausstellung dem Besucher ihr Leben und Schicksal näherbringt und das Gedenken an den nationalsozialistischen Völkermord bewahrt. Im Zentrum der Altstadt liegt der Marktplatz mit einem der vielen schönen Brunnen Heidelbergs, mit vornehmen Bürgerhäusern, vielen Cafés und noch mehr hübschen, kleinen Läden. Und natürlich der berühmten Heiliggeistkirche.

Von hier sind es nur ein paar Schritte zum Kornmarkt, für viele der schönste Platz Heidelbergs. Die Madonna von 1718, eine von Engeln getragene Brunnenfigur, sollte nach der Gegenreformation die abtrünnigen Protestanten zum rechten Glauben zurückführen. Heute freut man sich über die anmutige Statue und die Postkartenansicht „Kornmarktmadonna mit Schloss“. Auch den nächsten Platz, den Karlsplatz, ziert ein Brunnen, der sich spielerisch mit der Kosmografie des berühmten Humanisten Sebastian Münster auseinandersetzt. Und auch das hat etwas Typisches für Heidelberg: Denn neben den Kurfürsten bestimmten vor allem die Gelehrten über Jahrhunderte das geistige und kulturelle Leben der Stadt. Gerade die Universität, die älteste auf deutschem Boden, zog bedeutende Geistesgrößen an, als Studenten oder Professoren, unter ihnen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Robert Bunsen, Max Weber oder Karl Jaspers. Heute sind an die 30.000 Studierende an der Universität immatrikuliert, die aber nicht nur fleißig studieren, sondern auch die vielen Kneipen und Cafés der Stadt bevölkern. Das Schöne daran: In den gemütlichen, alten Studentenkneipen können Sie sich ebenfalls wie ein Student fühlen, selbst dann, wenn Sie schon ein etwas älteres Semester sein sollten.

Video: ©Arcadia

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1 Kommentar

  1. Unser Sohn hat dort studiert und wir sind ihn immer gerne besuchen fahren gegangen. Wirklich ein wunderschöner Fleck Erde :-)

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