Wir haben uns die beiden Modelle näher angesehen, getestet und miteinander verglichen. Lesen Sie hier die Unterschiede.
Unsere erste Meinung
Der BYD Tang als reines E-Auto fährt lokal emissionsfrei, braucht weniger Wartung (kein Öl, kein Abgasstrang) und ist im Stadt-/Pendleralltag am ruhigsten. Für maximale Flexibilität & Langstrecke ohne Ladeplanung: Der BYD Seal U DM-i AWD kombiniert rund 100–125 km echte E-Reichweite mit Benzin-Backup – ideal, wenn sie selten laden können oder oft spontan sehr weite Strecken fahren. Bei einer Reichweite von bis zu gesamt 1.125 km beim Seal U DM-i gegenüber dem rein elektrischen Tang mit einer Reichweite von bis zu 530 km ist ein Vergleich durchaus angebracht. (Beide Werte sind maximale Werte).
Wenn man sich an das Autobahnlimit von 130 km/h hält, verbraucht der Tang rund 20 kW/h. Mit einem Preis von 0,73 Euro bei einer Schnelladestation bedeutet dies Kosten von 14,60 Euro für 100 km. Der Seal U DM-i benötigt rund 6,5 Liter auf 100 km. Beim derzeitigen Benzinpreis von 1,60 betragen die Kosten dann 10,40 Euro auf 100 km plus etwas Strom.
Ein kleiner Vorteil für den Seal U DM-i
Wie sieht es bei den Anschaffungskosten aus? Der Seal U DM-i AWD ist deutlich günstiger in der Anschaffung (ab EUR 37.890,-), der Tang teurer (ab EUR 72.390,-). Zudem sind die Betriebskosten beim Fahren mit dem Seaal U DM-i – wie zuvor beschrieben – auch etwas günstiger – wenn man beim Tang hautsächlich an der Schnelladesäule tankt.
Fahrleistungen und Ausstattung
BYD Tang (BEV): Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 4,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h.
Seal U DM-i AWD (PHEV): Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sek. Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h.
Hier legt der Tang mit sportwagenähnlichen Beschleunigungswerten vor. Bei der Ausstattung im Inneren sind die beiden Modelle nahezu ident. Man kann unter verschiedenen Farbkombinationen wählen. Die Platzverhältnisse im Inneren sind vergleichbar, lediglich beim Kofferraumvolumen schluckt der Tang um 515 Liter (!!!) mehr. Wer viel Platz benötigt, gerne höher sitzt und dem die Umwelt etwas wert ist, wird zum Tang greifen, der überdies ein 7-Sitzer ist.
Technik und Vorteile: Reines E-Auto vs. Plug-in-Hybrid
Tang (BEV)
Antrieb rein elektrisch (Doppelmotor-AWD), große LFP-Blade-Batterie (108,8 kWh).
Vorteile: lokal emissionsfrei, sehr leise, weniger Verschleißteile (kein Motoröl/Abgasanlage), volle Leistung stets verfügbar. Anforderungen: Ladeinfrastruktur/Wallbox sinnvoll, auf Langstrecke Ladeplanung (schnell mit bis 190 kW DC).
BYD Seal U DM-i AWD (PHEV)
E-dominanter Hybrid: Elektromotor(e) + 1,5-l-Benziner; Akku 18,3–26,6 kWh (EU-Varianten).
Vorteile: E-Fahren im Alltag, Reichweitenangst entfällt, Tanken überall möglich. Wartung (Verbrenner bleibt), höheres Systemgewicht/Komplexität, lokale Emissionen, wenn der Motor läuft.
Fahrkomfort & Charakter
Der Seal U DM-i ist ein Plug-in-Hybrid, bei dem der Elektromotor primär für den Vortrieb zuständig ist – der Benziner dient hauptsächlich als Generator (!!!). Das sorgt für eine ruhige und nahezu lautlose Fahrt im Alltag. Nur bei zügiger Beschleunigung wird der Verbrenner hörbar. Das Fahrwerk ist klar auf Komfort getrimmt: sehr weich und schluckt Unebenheiten, neigt aber zu unruhiger Karosseriebewegung bei Kurven, was eher an ein gemächliches Dahingleiten erinnert.
Die Lenkung wirkt leichtgängig, vermittelt aber wenig Feingefühl und Rückmeldung – ideal für gemütliches Fahren, weniger für präzise Kurvenjagd. Gemütliches Dahingleiten schon Nerven und Brieftasche.
Fazit Seal U DM-i AWD
Ein komfortorientierter Hybrid-SUV, der im Alltag für lautloses, entspanntes Fahren mit kräftigem Antritt steht – nicht so sehr für sportliche Fahrer und für sportliche Dynamik, aber ideal für lange, ruhige Touren.
BYD Tang (EV / DM-p – 7-Sitzer)
Je nach Variante liefert der Tang extrem kraftvolle Beschleunigung – bis zu 517 PS (380 kW). Besonders im Sport-Modus beeindruckt er mit deutlich spürbarer Dynamik – trotz seines Gewichts (2,6 t) wirkt er agil und souverän auf der Straße. Dank Allradantrieb und tiefer Schwerpunktlage überträgt der Tang die Kraft souverän auf den Asphalt.
In Kurven bleibt er deutlich agiler und weniger behäbig als der Seal U, wirkt konsequenter und handlicher trotz seiner Größe.
Fazit BYD Tang
Ein vollelektrischer, luxuriös ausgestatteter Familien-SUV, der elegante Langstreckenkomfort mit imposanter Dynamik kombiniert. Komfortabel, leistungsstark, sportlich – und trotz Größe fahrdynamisch überzeugend.
BYD – die Erfolgsgeschichte
BYD hat 2024 über 4,2 Mio. Fahrzeuge (BEV+PHEV) verkauft; 2025 wächst die Marke in Europa stark und überholte im April 2025 bei BEV-Neuzulassungen erstmals Tesla in Europa. BYD plant Ende 2025 seine neue Produktionsstätte in Ungarn zu eröffnen. Damit kann man von einen weiteren starken Wachstum ausgehen.
Unsere Fazit
Fahren Sie täglich weniger als 100 km und können zu Hause laden, deckt der PHEV viel Pendeln rein elektrisch ab; auf Langstrecke übernimmt der Verbrenner. Der Tang bleibt auf allen Strecken voll elektrisch. Sie haben eine Wallbox zu Hause und laden günstig und wollen lokal emissionsfrei fahren: BYD Tang – teurer in der Anschaffung, dafür leiser, wartungsarm, 7-Sitzer-Komfort. Sie wollen Anschaffungskosten sparen und maximale Flexibilität als Vielfahrer: BYD Seal U DM-i AWD Design – viel E-Alltag mit Verbrenner-Backup, starke Ausstattung und günstiger Preis.
Fotos©BYD









Kann mir wer erklären, warum ein relative unbekannte chinesische Marke derart am markt erfolgreich ist, während die angestammten marken wie VW, Mercedes, BMW verlieren.
Woran liegt es?