Assistenzsysteme, was macht Sinn?

Die Technik im Automobilbau schreitet schnell voran, jedes Jahr kommen neue Assistenzsysteme auf den Markt und so werden die Konsumenten mit immer neuen Assistenten beim Kauf ihres Autos konfrontiert.

Nicht selten werden in der Premiumklasse bei Serienpreisen um die 50.000,- Euro nochmals 30.000,- Euro für Assistenzsysteme in der Aufpreisliste angekreuzt. Aber auch in der Kompaktklasse von 30.000,- Euro sind Aufpreise von 10.000,- Euro keine Seltenheit.

Welche Assistenzsysteme gibt es am Markt?

Hier eine Aufstellung der gebräuchlichsten Assistenzsysteme und ihre Kurzbezeichnungen. Als Beispiel diente uns ein SKODA Octavia RS, der uns dankenswerterweise von Porsche Austria für diesen ausführlichen Test zur Verfügung gestellt wurde.

Wie tun sich Autofahrer – speziell ältere Autofahrer mit all diesen Assistenzsystemen und ihren Abkürzungen?

Die Frage lautet „Was macht Sinn“?


Bei unseren Gesprächen mit Autohändlern, hörten wir dass es öfters bei der Abholung des neuen Autos zu Verwirrung und Unverständnis kommt. Als Beispiel nannte uns ein Autoverkäufer, dass ein Autokäufer nach gründlicher Einschulung, dreimal zurück kam und meinte mein Auto springt nicht an. Bis ihm der Verkäufer zweimal erklärte man muss sowohl die Kupplung als auch die Bremse beim starten drücken. Der Kunde meinte, bei meinem alten Wagen konnte ich im Leerlauf immer starten. Genauso verhält es sich oftmals mit Assistenzsystemen.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache dass bei fast jeder Marke für die gleiche Assistenzfunktion es eine andere Bezeichnung gibt. So wird bei der einen Automarke das elektronische Stabilisierungsprogramm DSC und bei einer anderen Marke ESP genannt.

Auch in der Wirkung gibt es unterschiedliche Warnhinweise. Als Beispiel sei genannt die Spurverlassenswarnung. Bei einigen Autos rüttelt es je nach verlassen der Spur links oder rechts im Sicherheitsgurt, bei einer anderen Marke rüttelt es im Sitz, oder es piepsen die Lautsprechen rechts oder links. Bei unserem Testwagen Octavia RS wiederum lenkte das Auto wie von Geisterhand selbst wieder in die Spur zurück.

Grundsätzlich sollte man zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit unterscheiden

Natürlich raten die Autohersteller zu allen Sicherheitssystemen im Auto, dies erfordert aber oftmals einen saftigen Aufpreis. Auf unsere Frage warum dann die wichtigsten Assistenzsysteme nicht im Serienumfang inkludiert sind, erhielten wir als Antwort „Das würde den Preisrahmen sprengen“.

Dies bedeutet, wenn Sie sich einen Autokauf überlegen, Sie sich doch intensiver mit dem ankreuzen von Assistenzsystemen beschäftigen sollten, speziell wenn der vorgesehene Kaufpreis nicht ausufern soll.

Hilfreich ist es, wenn Sie sich ihre Autofahreralltag ins Gedächtnis rufen und sich dann fragen, welche Assistenzsysteme brauche ich und was brauche ich vielleicht weniger oder gar nicht. Als Beispiel wenn Sie nur Überlandfahrten absolvieren, werden Sie einen Parkpilot um rund 2.500,- vermutlich nie benötigen, hingegen wenn Sie ein schlechter Einparker(in) sind und viel in der Innenstadt parken müssen, dann kann es schon hilfreich sein den Parkpilot zu bestellen, um sich wie von Geisterhand automatischen einparken zu lassen.

Oder wenn Sie 90% aller Fahrten in der Stadt absolvieren, benötigen Sie vielleicht kein radargestütztes Kollisionssystem, hingen einen Citybremsassistenten der Sie und ihr Auto schützt. Vergessen Sie nicht, dass wir hier von Extras zwischen 800,- bis zu 3.000,- sprechen. In Summe kommt schon mal ein Zusatzbetrag von 10.000,- bis zu 30.000,- für Extras zusammen. Ebenso ist es eine Frage des Geschmacks ob sie eine automatische Lichtsteuerung für die Scheinwerfer benötigen oder ob Sie halt wie gewohnt ab- und aufblenden müssen. Immerhin kostet die bis zu 2.500,- Extra.

Jedenfalls ist unsere Empfehlung, vor ankreuzen sich das Extra genauer erklären zu lassen und sich die Frage zu stellen benötige ich diese Bequemlichkeit. Der Extras die zusätzliche Sicherheit im Fall der Fälle bedeuten ist es ratsam nicht zu sparen, da beispielsweise eine Kollision auf der Autobahn und die folgende Reparatur dann wesentlich teurer kommt.

Leider berücksichtigen die heimischen Autoversicherer „noch“ nicht die diversen Assistenzsysteme, die Sicherheit und weniger Kosten für die Versicherung bedeuten, bei ihren Versicherungsprämien. Dies wäre doch mal ein Vorschlag.

Abschließend kann geraten werden, dass die jeweils angebotenen Assistenzsysteme durchaus auch beim Kauf Berücksichtigung finden sollten. Denn in der Praxis bringen automatische Systeme die auch bremsen oder zurück in die Spur lenken mehr, als reine akustische und optische Systeme die nur einen Warnton geben oder ein rotes Blinklicht im Armaturenbrett zeigen.

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