Der HONDA Civic Tourer im Test

Ein Kompaktwagen mit hohem Nutzwert, entwickelt, designt und gebaut in Europa für Europa. Hier unser ausführlicher Testbericht.

Die Civics der 1970er und 1980er Jahre zeichneten sich durch eine niedrige und schlanke Silhouette aus und brachten damit vor allem ihren sportlichen Charakter zum Ausdruck. Dennoch war der Innenraum stets geräumig und variabel. Seit über 40 Jahren bleibt der Civic dieser Verschmelzung aus Dynamik und Nutzwert treu. Der aktuelle Civic mit seiner unverwechselbaren Keilform profitiert dabei insbesondere von dem zentral unter den Vordersitzen platzierten Tank. Dieses einzigartige Layout schafft Platz für die innovativen Honda Magic Seats: Die Rücksitze können flach umgelegt, aber auch wie Kinosessel nach oben geklappt werden. Dann entsteht hinter den Vordersitzen zusätzlicher Laderaum für sperrige oder besonders hohe Gegenstände. Auch im Civic Tourer kommen die extrem praktischen Magic Seats zum Einsatz.

„Der Civic Tourer ist der kompakteste Kombi im C-Segment“, er ist nur 235 mm länger als der Civic Fünftürer, ist zudem der niedrigste Vertreter seiner Klasse, verfügt aber gleichzeitig über den größten Kofferraum.“

Honda mit starker Kombi-Vergangenheit

 

Erster Honda in diesem Bereich war der AeroDeck, der ab den 1980er Jahren in verschiedenen Varianten auf die Straßen rollte. 2002 folgte dann der Accord Tourer. Der erste Civic AeroDeck wurde 1998 präsentiert. Er war das erste exklusiv für Europa kreierte Honda Modell und zugleich die dritte Modellreihe, die bei Honda in Großbritannien produziert wurde. „Ich war für den Innenraum des Civic AeroDeck verantwortlich – ein Teil meiner Karriere, den ich nie vergessen werde“, erinnert sich Civic Tourer-Entwicklungsleiter Adrian Killham. „Damals wie heute war das Grundkonzept dasselbe: Wir wollten einen Kombi mit einem unverwechselbaren Design, dem besten Nutzwert in dieser Klasse und fortschrittlicher Technologie, also eine einzigartige Mischung und somit eine starke Wettbewerbsfähigkeit erzielen.“

Dynamisches Design – Schlanke, aerodynamische Silhouette

 

Dass der neue Civic Tourer und der Civic Fünftürer dieselben Gene haben, ist auf den ersten Blick erkennbar. Beide verfügen über eine aerodynamische Karosserie mit einer klaren, eleganten Linienführung. Beide haben dasselbe ‚Gesicht‘. Und beide bieten identische Details, darunter nahezu unsichtbare hintere Türgriffe, dunkle Radläufe und neue silber-schwarze 17-Zoll-Leichtmetallfelgen*.

Trotz aller Gemeinsamkeiten hat der Civic Tourer eine ganz eigene Formensprache. Seine unverwechselbare Optik wird vor allem von einer sehr markanten Seitenlinie definiert, die von der A- bis zur D-Säule verläuft und damit den Eindruck eines ‚freischwebenden Daches‘ vermittelt. Gerade in diesem Bereich lag der Fokus der Designer. So wurde das hintere Seitenfenster größer dimensioniert und die C- und D-Säule fallen betont schlank aus. Dagegen wurde im Vergleich zum Civic Fünftürer die Fensterlinie beim Civic Tourer an den hinteren Türen um 17 mm angehoben, um das dynamische Außendesign zu unterstreichen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Entwickler war die Aerodynamik. Schon beim Fünftürer spielte dieser Aspekt eine zentrale Rolle. Durch Designelemente wie die Heck- und Seitenspoiler wurde der Luftwiderstand beim Tourer noch weiter reduziert. Ergebnis ist ein hocheffizientes Fahrzeug mit CO2-Emissionen von nur 99 g/km (im günstigsten Fall).

 

Maximale Innenraumgröße und Vielseitigkeit

Neben dem sportlich-eleganten Erscheinungsbild des Civic Tourer kauft man sich eine einzigartige Variabilität und Funktionalität. Er bietet den größten Kofferraum in seiner Klasse. 624 Liter fasst der Stauraum hinter den Rücksitzen. Bei umgeklappten Sitzen stehen 1.668 Liter* zur Verfügung. Auch der Innenraum zählt zu den großzügigsten in dieser Fahrzeugklasse. Mit nur einem Handgriff lassen sich die Rücksitze umlegen und eröffnen dann eine komplett ebene Fläche, die nicht zuletzt durch eine leichte Erhöhung des gesamten Ladebodens erzielt wurde. Doch die im Verhältnis 60:40 geteilte Rückbank kann noch mehr: Die Sitzflächen lassen sich wie im Kino nach oben klappen. Dann steht praktischer Laderaum für hohe Gegenstände gleich hinter den Vordersitzen zur Verfügung. Damit gibt es zahllose Möglichkeiten, um Passagieren und Gepäck den jeweils benötigten Platz zu bieten.


Wie fährt sich der Civic Tourer

 

Der Civic Tourer ist das weltweit erste Serienfahrzeug, in dem das neue hintere adaptive Dämpfersystem ADS zum Einsatz kommt, dass bedeutet der Fahrer kann zwischen den drei Modi COMFORT, NORMAL und DYNAMIC wählen. So wird der Civic Tourer je nach Bedarf zum komfortablen Reisegefährt oder zum agilen ‚Kurvenräuber’. Tatsächlich spürt man die Unterschiede der drei Modi und ist verblüfft wie komfortabel man einerseits unterwegs sein kann, andererseits auf kurvigen Straßen, wenn es zügiger gehen soll ist man mit der Einstellung Dynamic sportlich unterwegs.

Die hinteren Stoßdämpfer sind mit Magnetventilen ausgestattet, die den Öldurchsatz und somit die Dämpferkraft regeln. Um einen gleichmäßigen Fahrkomfort zu erreichen, berechnet das Steuergerät Karosseriebewegungen mittels der Signale des integrierten Drei-Achsen-Beschleunigungssensor und regelt situationsangepasst die Dämpferkraft zwischen hart und weich, in dem jeweils mehr oder weniger Strom zu den Dämpfern geführt wird.

Die vordere McPherson-Radaufhängung wurde vom Civic Fünftürer übernommen, für den Tourer aber speziell überarbeitet, um einen optimalen Fahrkomfort zu erreichen. Überarbeitet wurde auch die Lenkung, die dank ihres optimierten Ansprechverhaltens selbst auf kurvigen Strecken perfekte Kontrolle bietet.

Zur „gefühlten Sicherheit” leistet auch die Fahrzeugstabilität bei hohen Geschwindigkeiten einen wesentlichen Beitrag. Eine Schlüsselrolle spielt dabei eine möglichst hohe Karosseriesteifigkeit. Erzielt wurde sie durch zusätzliche D-Säulen sowie tiefgreifende Optimierungen am Fahrzeugunterboden, die einen guten Ausgleich im Auftriebsverhalten zwischen Vorder- und Hinterachse im Fahrbereich bringen.Tatsächlich waren wir auf unseren Testfahrten von den positiven Fahrverhalten sehr angetan. Auch der ideale Vorderradantrieb tut seines dazu, einzig in Bergaufkurven neigte unser Testwagen bei nasser Fahrbahn zum durchdrehen der Vorderräder. Der Dieselverbrauch ist EU Norm gemischt mit 3,8 l/100 km angegeben, im Praxistest kamen wir gemischt auf 5,4 l/100 km was ein Superwert ist. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km beträgt 10,1 Sek., die Höchstgeschwindigkeit ist 195 km/h.

Neue Motorgeneration mit CO2-Emissionen von nur 99 g/km

Unser Testwagen war mit dem 1.6 i-DTEC Dieselaggregat ausgestattet. Der 1.6 i-DTEC Motor und zugleich der leichteste Motor seiner Klasse, der zuerst im Civic Fünftürer und anschließend im Kompakt-SUV Honda CR-V zum Einsatz kam, ist der erste Vertreter der Earth Dreams Technology-Baureihe in Europa. Diese neue Motor- und Antriebsgeneration von Honda bietet ein herausragendes Verhältnis zwischen Fahrleistung und Effizienz. Mit 120 PS, 300 Nm Drehmoment und lediglich 99 g/km* CO2 unterstreicht der Civic Tourer diesen Anspruch auf besondere Weise. Der 1.6 i-DTEC Motor mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe besteht aus einem Aluminium-Zylinderkopf, der mit einem Open-Deck-Aluminiumblock verbunden ist.


Zur Standardausstattung aller Civic Tourer mit Schaltgetriebe gehört die Start-Stopp-Funktion. Beim Dieselmotor kann diese Technologie zu CO2-Einsparungen von bis zu 5 g/km beitragen. Kommt das Fahrzeug zum Stillstand und der Fahrer wählt den Leerlauf, schaltet der Motor beim Loslassen der Kupplung automatisch ab. Wird die Kupplung erneut betätigt, um einen Gang einzulegen, wird der Motor automatisch gestartet. Über den Status des Systems, das sich auf Wunsch per Tastendruck deaktivieren lässt, informiert eine Anzeige im Instrumentenbereich.

Ab der Ausstattungsvariante „Comfort“ verfügt der neue Civic Tourer serienmäßig über ECO Assist™, ein System, das dem Fahrer dabei hilft, so effizient wie möglich zu fahren. Es basiert auf der Erkenntnis, dass Unterschiede im Fahrstil zu Schwankungen beim Kraftstoffverbrauch von bis zu 15 Prozent führen können. Mit Hilfe der Umgebungsbeleuchtung des Tachos wird der Fahrer in Echtzeit darüber informiert, wie sein Fahrstil den Kraftstoffverbrauch beeinflusst. Wird das Fahrzeug sparsam gefahren, leuchtet die Anzeige grün. Verlässt der Fahrer die effizienteste Gaspedalstellung geringfügig, leuchtet die Anzeige türkis. Ein sportlicher oder gar aggressiver Fahrstil mit stärkerem Beschleunigen und heftigem Bremsen führt zu einer blauen Beleuchtung.

Aktiviert wird ECO Assist™ durch das Einschalten des ECON Modus. Neben Klimaautomatik und Tempomat beeinflusst er das Mapping des Drive-by-Wire-Drosselklappensystems, um eine gleichmäßige Steigerung des Drehmoments zu gewährleisten und dadurch ein entspanntes Fahren sowie eine erhöhte Kraftstoffeffizienz sicherzustellen.

Fünf Euro NCAP-Sterne für die gesamte Honda Modellpalette – so auch für den Cicic Tourer

 

Wie bei allen Honda Fahrzeugen stand auch beim Civic Tourer die Sicherheit während der Entwicklung im Fokus der Ingenieure. Bei der Fahrzeugsicherheit verfolgt Honda seit jeher einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei geht es nicht allein um die Sicherheit des Fahrers oder der Insassen, sondern um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Da im Civic Tourer dieselben Sicherheitstechnologien wie im Civic Fünftürer zum Einsatz kommen, gilt auch für den neuen Kombi bereits jetzt die begehrte Euro NCAP Fünf-Sterne-Wertung. Beide – Civic Tourer und Civic Fünftürer ab dem Modelljahrgang 2014 – verfügen über verschiedene aktive Fahrerassistenzsysteme*, die eine Kombination aus Kameras, Lidar- und Radartechnologien nutzen.

Je nach Ausstattung kann man folgende Sicherheitsausstattungen bestellen:

City-Notbremsassistent (City-Brake Active System)**

Hilft Unfälle bei niedrigen Geschwindigkeiten bis zu 32 km/h zu vermeiden oder deren Folgen zu mindern. Per Laserradar wird die Fahrbahn nach vorne überwacht. Droht eine Kollision, wird der Fahrer optisch und akustisch gewarnt. Zudem wird automatisch eine Bremsung eingeleitet.

 

Kollisionswarnsystem (Forward Collision Warning)

Das System überwacht mithilfe einer Kamera den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und gibt bei einer drohenden Kollision ein akustisches und optisches Signal aus, um den Fahrer zu warnen. Das System arbeitet bei Geschwindigkeiten ab 15 km/h und lässt sich auf Wunsch deaktivieren.

Fernlichtassistent (High Beam Support System)

Der Fernlichtassistent erfasst entgegenkommende Fahrzeuge oder die Umgebungsbeleuchtung und schaltet das Fernlicht entsprechend ein oder aus. Das System, das bei Geschwindigkeiten ab 40 km/h arbeitet, kann auf Wunsch deaktiviert, aber auch jederzeit wieder eingeschaltet werden.

Spurhalteassistent (Lane Departure Warning)

Der Spurhalteassistent erfasst die Fahrbahnmarkierungen und gibt, sobald die Spur ohne Betätigen des Blinkers verlassen wird, ein akustisches und optisches Signal aus, um den Fahrer zu warnen. Das System arbeitet bei Geschwindigkeiten ab 64 km/h und bei einem Kurvenradius ab 250 m. Es lässt sich jederzeit deaktivieren.

Verkehrszeichenerkennung (Traffic Sign Recognition System)

Das System erkennt Verkehrszeichen wie Überholverbote oder Geschwindigkeitsbegrenzungen und bildet im Multiinformationsdisplay bis zu zwei Schilder gleichzeitig ab.

Toter-Winkel-Assistent (Blind Spot Information)

Dieser Assistent erkennt via Radar, ob sich Fahrzeuge zum Beispiel beim Überholen oder einem Spurwechsel im toten Winkel befinden, und warnt den Fahrer bei Geschwindigkeiten ab 20 km/h über eine Leuchte im Außenspiegel vor potenzieller Gefahr. Wird der Blinker betätigt, während sich ein Fahrzeug im toten Winkel befindet, blinkt die Warnleuchte, während zusätzlich ein Alarmsignal ertönt. Das System kann bei Bedarf ausgeschaltet werden.

Ausparkassistent (Cross Traffic Monitor)

Über die Radarsensoren in der hinteren Stoßstange überwacht das System beim Ausparken den rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs und sendet ein akustisches Signal, sobald sich ein anderes Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h nähert. Aus welcher Richtung das Fahrzeug kommt, wird entweder auf dem Bildschirm der Rückfahrkamera* oder als Pfeil auf dem Multiinformationsdisplay angezeigt. Der Assistent lässt sich bei Bedarf deaktivieren.

Adaptive Geschwindigkeitsregelung (Adaptive Cruise Control)**
Die Adaptive Geschwindigkeitsregelung ermöglicht es, die Geschwindigkeit und den bevorzugten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzustellen. Wird der gewählte Abstand unterschritten, bremst das System das Fahrzeug ab. Wird mehr Bremskraft benötigt, macht das System den Fahrer durch optische und akustische Signale darauf aufmerksam.

 

Kollisionswarnsystem CMBS (Collision Mitigation Braking System)**
Das System überwacht den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, warnt den Fahrer, wenn es zu einer Kollision kommen könnte, und trägt durch einen aktiven Bremseingriff dazu bei, den Aufprall zu verringern, wenn ein Zusammenstoß unvermeidbar ist.

Unser Fazit


Der Civic Tourer ist ein Gleiterauto mit sportlichen Genen mit viel Gepäckraum, er fährt sich zuverlässig, sehr sparsam und ist modisch. Die Preise beginnen bei EUR 21.500,- (Testwagenpreis: 31.299,-)

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